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100 Pictures Of Great Unimportance

Kater und Köpcke: 100 Pictures Of Great Unimportance
Klicken Sie sich gerne hindurch – Sie werden nichts von Bedeutung finden!

Die „Sammlung Köpcke“

Comic-Held Köpcke führt ein Doppelleben. Immer dann, wenn er nicht in einem der Panel herumturnt, die für ihn die Welt bedeuten, betätigt er sich als Kunstsammler!
Erstaunlich: So wie reale Menschen in der Regel gemalte Bilder sammeln, sammelt der gezeichnete Köpcke Fotos, also „reale Bilder“.
Viel Zeit und Aufmerksamkeit hat Köpcke seiner Sammlung nie gewidmet. Dafür sind die Werke der Sammlung schlicht zu uninteressant. Doch nun ist es geschafft:
Einigermaßen gelangweilt und uninspiriert präsentiert Köpcke die „100 Pictures Of Great Unimportance“.

Öde!

Der Fokus der Sammlung liegt auf Bildern, deren Motive höchst bedeutungslos sind.
„Im Alltag widmen wir der Bedeutung viel zu viel Aufmerksamkeit. Je schneller der Betrachter eines Bildes sich langweilt, desto besser“, formuliert Köpcke sein Anliegen in einem Manifest. „Die Bilder sollen anöden. Meine Sammlung soll dazu beitragen, dass wir der Kunst gegenüber gleichgültig werden. Wir müssen die Bedeutungs-Tyrannei der Kunst künstlerisch überwinden!“.

Müde!

Das Paradoxe: Gerade in den Momenten, in denen das am besten gelingt, verlagert sich die Bedeutungsebene – weg vom Kunstwerk hin zu den abgebildeten Gegenständen.
Da tauchen hinter einer unscharf fotografierten und verbogenen Heftklammer plötzlich neue Inhaltsebenen auf, die die Bedeutungslosigkeit aus ihrer Isolierung gleichsam herausreißen: „Wer hat eigentlich das Eisen für diese Heftklammer* abgebaut? Unter welchen Bedingungen? Wo wurde die Heftklammer hergestellt? Wer hat sie gekauft und wofür wurde sie verwendet? Warum ist sie verbogen? Und warum zum Henker fotografiert jemand so einen langweiligen Schwachsinn? Mein Gott, bin ich müde…“
So oder so ähnlich mag das Kino im Kopf des Betrachters aussehen, mit oder ohne Popcorn.

Ekel!

Und gerade dann, wenn der Betrachter sich in der falschen Sicherheit wiegt, einen Rezeptionsmodus für die Bilder der Sammlung Köpcke gefunden zu haben, tappt er in die Falle. Vergessen Sie nicht, es ist Köpcke, der da gesammelt hat. Immer wieder brechen die Bilder mit der Bedeutung der Bedeutungslosigkeit, fangen an zu blödeln, vermögen Ekel zu stimulieren oder lassen den Betrachter mit dem mulmigen Gefühl zurück, gerade kolossal veralbert zu werden. Was natürlich nicht ausgeschlossen werden kann.

Aber sehen Sie selbst. Überwinden Sie die Bedeutungsebene, und bilden Sie sich ein eigenes Urteil.

>> Hier geht es zur vollständigen Sammlung „100 Pictures Of Great Unimportance“ <<

* Interessiert Sie das wirklich? Dann >> bitteschön <<.

Der Tele-Stammtisch: „Webcomics“

Seit heute ist die neueste Folge des Podcasts Tele-Stammtisch von Andreas Prill online.
Zum Thema „Webcomics“ durfte ich mich gute 90 Minuten mit den wunderbaren Gesprächspartnern Andreas Prill, Katharina Greve (Katharina Greve – Komische Kunst) und Daniel Lieske (Wormworld Saga) über mein Lieblingsthema unterhalten.
Auf die Ohren gibt es das Ganze ab sofort im Podcatcher, Deezer, Amazon Music, Google Podcasts, Apple Podcasts oder auch bei Spotify.

Comic-September

  • Ja, ja, es ist ruhig hier geworden.

Ich weiß.

So ist das manchmal im Leben eines Comicschaffenden, der seine Brötchen unter den gegebenen Umständen lieber mit anderen Dingen verdient.

Warum das so ist?
Nun, ein bisschen Aufschluss geben könnte die Podiumsdiskussion „Comic-Industrie 4.0…? Märkte, Plattformen und Akteur_innen 2018“ am 29. September 2018. In der Diskussionsrunde, an der ich auch teilnehme, geht es (im weitesten Sinne) darum, wie sich die Digitalisierung auf den Markt und die deutsche Comicszene auswirkt.
Die Diskussionsrunde ist Programmbestandteil der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medienwissenschaften (GfM) 2018.

Davon, dass ich trotz geringer zeitlicher Ressourcen nicht ganz untätig war, könnt Ihr  Euch auf dem Comicgarten am 1. September in Leipzig überzeugen.
Dort habe ich neben den beiden letzten ICOM-Gratis-Heften, an denen ich mitgewirkt habe, und ein paar neuen (und sehr exklusiven!) Köpcke-Postkarten (und dem ganzen alten Krempel) den Prolog des lang erwarteten Kamäleon-Albums dabei. Vorerst nur zum Angucken, aber immerhin. Das Skript für das 60-Seiten starke Album ist fertig, nun sind Zeichner (Sascha Dörp, der mit mir dort sein wird und noch viel mehr geiles Zeug dabei hat, und Harald Lieske, der eine ganz besondere Zeichnerrolle einnimmt) und Farbgeber_in am Zug.

Fortsetzung folgt.